20. September 2024

Das Geheimnis der Ehe der Elben: Treu bis in die Unendlichkeit

Elrond ist eine bedeutende Figur in J.R.R. Tolkiens Welt von „Der Herr der Ringe“ und „Das Silmarillion“. Daher ist er gut geeignet sich der Ehe der Elben zu nähern, und seine Sicht zu beleuchten. Er ist zwar ein Halbelb, der die Wahl traf, als Unsterblicher unter den Elben zu leben. Aber als Herr von Bruchtal (Rivendell), wo auch der berühmte „Rat von Elornd“ stattfand, spielte er eine zentrale Rolle im Kampf gegen Sauron und war ein weiser Anführer und Heiler. Elrond ist auch der Vater von Arwen, die später Aragorn heiratet.

Über ihn findet sich seine Ehe betreffend etwas in [„The History of Middle-Earth“; Volume 12: „The Peoples of Middle-Earth“; Part One: „The Prologue and the Appendices to the Lord of the Rings“; Chapter VIII: „The Tale of the Years of the Third Age”].

Eine künstlerische Darstellung von dem Halbelben Elrond, der die Ehe mit Celebrían wählte

Elrond blieb lange unverheiratet, heiratete schließlich Celebrían, die Tochter von Galadriel und Celeborn aus Lórien. Sie hatten drei Kinder: die beuden Zwillingsbrüder Elladan und Elrohir. Darüber hinaus die Tochter Arwen Undómiel. Sie galt als das schönste Mädchen des Dritten Zeitalters und das Abbild ihrer Vorfahrin Lúthien.

Die Kinder von Elrond und Celebrían waren zu drei Vierteln elbischer Herkunft. Es wurde jedoch prophezeit, dass sie wie die Elben leben würden, solange ihr Vater Elrond in Mittelerde blieb. Sollten sie sich entscheiden, nach seinem Weggang in Mittelerde zu bleiben, hätten sie die Wahl, entweder mit ihm über das Meer zu fahren oder sterblich zu werden.

Elrond im Gespräch mit Aragorn

Nachdem Aragorn Arwen in Bruchtal kennengelernt und sich in sie verliebt hatte, führte er ein tiefgehendes Gespräch mit Elrond, das seine Zukunft und seine Beziehung zu Arwen beeinflussen würde. In diesem Gespräch [„Der Herr der Ringe – Anhänge“; Anhang A I 5: „Ein Teil der Erzählung von Aragorn und Arwen“] verdeutlichte Elrond die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die mit Aragorns Liebe zu Arwen verbunden waren.

Dieses Gespräch zwischen Elrond und Aragorn zeigt die tiefen emotionalen und moralischen Konflikte, die mit Aragorns und Arwens Liebe verbunden waren. Elrond wollte sicherstellen, dass Aragorn die Schwere seiner Verantwortung und die Konsequenzen seiner Liebe zu Arwen vollständig verstand. Aragorns Entschlossenheit und Bereitschaft, sein Schicksal anzunehmen und die Herausforderungen zu meistern, zeigten seine innere Stärke und sein nobles Wesen. Dies alles führte letztendlich zu Aragorns Erfolg und der Erfüllung seines Schicksals. Es ermöglichte ihn, Arwen zu heiraten und eine neue Ära des Friedens und der Einheit in Mittelerde einzuleiten.

Das heißt also, wenn Arwen Aragorn heiratete und dann mit ihm in Mittelerde bleib, dann musste sie eine sterbliche Frau werden und wie alle Menschen die Welt bei ihrem Tod verlassen. Elrond dagegen würde wie alle Elben bis zum Ende der Welt in dieser bleiben.

Kein wunder das Elrond diese Ausicht nicht sehr verlockend fand, oder würdet ihr gern auf immer und Ewig von euren Verwandten getrennt (insbesondere das eigene Kind)?

Die Treue der Elben

Für die Frage nach der Treue der Elben in der Ehe aber lautet die Antwort: Ja, das waren sie. Und hier der Beleg dafür [The History of Middle-Earth; Volume 10: „Morgoth’s Ring“; Part Three: „The Later Quenta Silmarillion“; Chapter II: „The Second Phase“; „Laws and Customs among the Eldar”]:

Der Text beschreibt ausführlich die Heirats- und Familiengepflogenheiten der Eldar, einer elbischen Gruppe aus J.R.R. Tolkiens Werken. Die Eldar heirateten nur einmal im Leben, und zwar aus Liebe oder zumindest aus freiem Willen beider Partner. Selbst in Zeiten, in denen viele Eldar in Mittelerde durch den Schatten auf Arda korrumpiert waren, blieben Geschichten über Taten der Lust selten. Die Ehe war die natürliche Lebensweise für alle Eldar, außer in seltenen, schlimmen Zufällen oder sonderbaren Schicksalen.

Paare, die später heiraten wollten, wählten sich oft schon in der Jugend, sogar als Kinder, aus, besonders in Zeiten des Friedens. Die Verlobung erfolgte jedoch erst, wenn sie im passenden Alter waren und das Urteil der Eltern auf beiden Seiten eingeholt hatten. Die Bekanntgabe der Verlobung fand einem Treffen der betroffenen Häuser statt, und die Verlobten gaben sich gegenseitig silberne Ringe. Laut den Gesetzen der Eldar musste die Verlobung mindestens ein Jahr bestehen bleiben, oft auch länger. Während dieser Zeit konnte die Verlobung durch die öffentliche Rückgabe der Ringe gelöst werden, was jedoch selten vorkam, da die Eldar in solchen Entscheidungen sehr weise und standhaft waren.

Die Eldar waren von Natur aus enthaltsam und nur selten folgten sie körperlichen Begierden. Dennoch blieb der Ehewunsch bei den Eldar nicht immer erfüllt. Liebe konnte nicht immer erwidert werden, und es konnte vorkommen, dass mehrere Personen denselben Partner heiraten wollten. Dies führte zu Leid, selbst in der Glückseligkeit von Aman, und war ein Thema, das die Valar beschäftigte.

Die Hochzeit der Elben

Nach der Verlobung bestimmte das Paar den Zeitpunkt der Hochzeit, wenn mindestens ein Jahr vergangen war. Die Hochzeit wurde bei einem Fest gefeiert, an dem die beiden Häuser teilnahmen. Die Mutter der Braut und der Vater des Bräutigams legten die Hände des Paares ineinander und segneten sie. Diese Segnung war feierlich und enthielt die Nennung von Varda und Manwë sowie selten den Namen Eru. Die Verlobten tauschten ihre silbernen Ringe gegen goldene Ringe, die am Zeigefinger der rechten Hand getragen wurden. Unter den Noldor war es auch üblich, dass die Brautmutter dem Bräutigam einen Juwel gab. Und der Vater des Bräutigams der Braut ein entsprechend kostbares Geschenk.

Diese Zeremonien waren keine notwendigen Riten für eine Heirat, sondern anmutige Methoden, die Liebe der Eltern zu zeigen und den Bund zwischen den Häusern anzuerkennen. Die eigentliche Hochzeit wurde durch die körperliche Vereinigung vollzogen, die eine unauflösbare Bindung darstellte. In glücklichen Zeiten wurde es als unfreundlich angesehen, den Zeremonien vorzugreifen. Aber es war rechtmäßig für Eldar, ohne Zeremonie oder Zeugen zu heiraten, wenn beide unverheiratet waren. Solche Ehen wurden oft in unruhigen Zeiten geschlossen.

Die Vereinigung in der Liebe war für die Eldar eine große Wonne und Freude. Die „Tage der Kinder“ blieben als die fröhlichsten in ihrem Gedächtnis. Die Eldar hatten viele andere Fähigkeiten und Interessen, weshalb verheiratete Paare nicht immer zusammenlebten. Trennungen während der Schwangerschaft oder der frühen Kindheit wurden jedoch als schmerzhaft empfunden. Deshalb zeugten die Eldar nur in Zeiten der Freude und des Friedens Kinder, wenn es ihnen möglich war.

Widhold

Widhold, ein leidenschaftlicher und engagierter Fan von J.R.R. Tolkien, hat einen großen Teil seines Lebens der Erforschung und Wertschätzung von Tolkiens literarischer Welt gewidmet. Geboren und aufgewachsen mit den Geschichten von Hobbits, Elben, Zwergen und Menschen, hat Widhold eine tiefe Zuneigung und Bewunderung für die komplexen Themen, die Tolkien geschaffen hat. Fasziniert von der Tiefe der Charaktere und der Schönheit von Mittelerde, vertiefte er sich in "Der Herr der Ringe", "Der Hobbit" und später in "Das Silmarillion" und andere Werke von Tolkien. Widhold verbrachte unzählige Stunden damit, die komplexen Beziehungen, die Geschichte und die Mythologie von Mittelerde zu studieren. Er bewunderte nicht nur Tolkiens Schreibkunst, sondern auch dessen Fähigkeit, eine vollständig realisierte Welt mit ihrer eigenen Geschichte, Kultur und Sprache zu erschaffen. Im Laufe der Jahre hat Widhold sein Wissen und seine Leidenschaft für Tolkiens Welt mit anderen geteilt. Er hat an Diskussionen und Treffen von Tolkien-Fans organisiert, Artikel und Rezensionen geschrieben und seine Liebe zu Tolkien an Freunde und Familie weitergegeben. Seit 1999 betreibt er die Website "Tolkiens-Welt.de", die seinen Freundeskreis und seinen Horizont erweitert hat.

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